Kuschelig und heilend: tiergestützte Therapien und Aktivitäten mit Alpakas

Alpaka (c) Katharina Wieland Müller / pixelio.de / http://www.pixelio.de/media/595152

Die Alpakas haben ein weiches, kuscheliges Fell und große schwarze Augen. Sie sind ruhig, geduldig sowie gutmütig und leisten wertvolle Hilfe bei Therapien.

Tiergestützte Behandlungen als zusätzliche Therapieform werden schon lange eingesetzt, um die psychischen oder körperlichen Erkrankungen zu lindern oder weitestgehend zu heilen. Über die kostenintensive Delfintherapie, aber auch die Therapie mit Hunden oder Pferden wird häufiger in den Medien berichtet. Die
Alternativtherapie mit Lamas, speziell mit den Alpakas, ist günstiger. Sie ist vor allem den Patienten zu empfehlen, die bereits negative Erfahrungen mit
anderen Tieren gemacht haben oder unter Tierhaarallergien leiden. Der Umgang mit den Alpakas ist für die meisten Menschen neu sowie ungewohnt und daher
unbelastet.

Die positiven Eigenschaften des Alpakas

Die Alpakas gehören zu der Familie der Kamele, sind jedoch mit Einrechnung des Halses und Kopfes nur ungefähr 1,5 Meter hoch. Das Fell dieses Tieres ist besonders weich, da es nur sehr wenige raue Deckhaare aufweist. Sein Fell besitzt keine Allergene und ist somit auch für Streicheleinheiten von Allergikern geeignet. Ein Alpaka wirkt wegen seiner kleinen Größe, des bauschigen Fells und des damit für uns ungewöhnlich wirkenden Körperbaus auf Anhieb ein wenig putzig oder sogar komisch. Angesichts dieses Anblicks huscht jedem Beobachter sehr schnell ein Lächeln über das Gesicht. Zudem lädt es zum Streicheln oder Füttern ein. Im direkten Kontakt mit dem Alpaka kommt das positive Wesen dieses Lamas zum Vorschein. Es ist sehr stolz und dennoch neugierig, gutmütig, friedlich, ruhig, gelassen, freundlich und sanft. Mit einem guten Training und dem Beisein einer Bezugsperson zeigt das Alpaka auch bei schwierigen oder längeren Einsätzen kaum ein Stressverhalten. Dieses Tier ist sehr anpassungsfähig, reagiert aber nicht mit Unruhe oder Angst auf behinderte oder nervöse Menschen. Stattdessen zeigt es ruhige, jedoch eindeutige Reaktionen auf das Verhalten des Patienten.

Beiwelchen Erkrankungen und Patienten kann die Alpakatherapie eingesetzt werden

Aufgrund der ruhigen, anpassungsfähigen Charaktereigenschaften des Alpakas ist es für die Therapie jedes Patienten in jedem Alter geeignet. Eingesetzt wird diese tiergestützte Alpakatherapie jedoch vorwiegend in Seniorenheimen, Kindergärten, Hospizen, Behinderteneinrichtungen oder Pflegeheimen. Natürlich sollte der Patient keine grundsätzliche Angst, Ekel oder Abneigung gegenüber einem Tier empfinden.

Bei folgenden psychischen oder körperlichen Krankheiten kann diese Alpakabegleittherapie besonders wirksam eingesetzt werden:

  • Nervosität, Unruhe oder AD(H)S,
  • Ängsten,
  • Traumata
  • körperliche oder geistige Behinderungen,
  • Epilepsie,
  • Hysterie,
  • Autismus
  • Down-Syndrom,
  • Verhaltens- oder Sprachauffälligkeiten, wie Kommunikationsarmut,
  • Entwicklungsverzögerungen,
  • depressiven oder suizidgefährdeten Menschen und
  • suchtabhängigen und essgestörten Menschen.

Wie können Alpakas heilen und Symptome lindern

Die tiergestützte Therapie mit den Alpakas sollte die Arbeit mit einem Therapeuten unterstützen und nicht ersetzen. Der Umgang und die Aktivitäten mit diesen Tieren können ergänzend dazu führen, dass die Beschwerden des Patienten abschwächen oder verschwinden.

Durch die Ruhe des Alpakas werden nervöse sowie ängstliche Patienten erheblich ruhiger und entspannter. Dieses putzige, freundliche Tier kann auch zu
spontanen Gefühlsäußerungen oder Kommunikationsaufnahmen verhelfen und Selbstvertrauen in sich und anderen aufbauen. Das gemeinsame Erarbeiten von
Herausforderungen, wie das Bewältigen eines Bewegungsparcours, kann zudem auf spielerische Weise das Gemeinschaftsgefühl stärken sowie die Konzentrations-
und Koordinationsfähigkeit erhöhen. Dieses in Europa ungewöhnliche Tier mit dem niedlichen Aussehen kann auch behinderte oder verletzte Patienten auf leichte Weise zu körperlichen Bewegungen motivieren, die er sonst nur mit großer Anstrengung hätte ausführen können.

Diese Alpakatherapie steckt voller Sinneswahrnehmungen, angefangen vom Streicheln, über das Führen des Tieres, dem Beobachten, dem Verstehen von Rückmeldungen des Alpakas bis hin zum Füttern. Die weichen Lippen des Tieres nehmen mit großer Vorsicht das Futterstück aus der Hand des Patienten, was gerade bei Kindern zu einem Gefühl von Wertschätzung, Vertrauen und Nähe führen kann.

Die Therapie mit Alpakas ähnelt der mit Delfinen stark, bei der der Patient zu Reaktionen, Verhaltensweisen, Bewegungen und Kommunikationen motiviert werden soll.

Wie kann eine Alpakatherapie ablaufen

In Zusammenarbeit mit der Bezugsperson des Alpakas, dem Therapeuten und dem Patienten wird ein individueller Plan für die Therapie vereinbart. Daraufhin
erfolgt die Begegnung des Tieres mit dem Menschen. Wie die tiergestützte Therapie dann weiter abläuft und wann welche Ziele erreicht werden, ergibt sich
in vielen Fällen von selber und variiert sehr stark. Jede Therapiestunde mit dem Alpaka und dem Patienten wird protokolliert, Erfolge festgehalten und
manchmal auch neue Ziele festgelegt. Dabei ist wichtig, dass der Patient gefordert, aber nicht gedrängt wird und er die Zeit erhält, damit sich das
Vertrauen zu dem Tier und zu sich selber aufbauen und verstärken kann.

Auch die Dauer dieser Alpakatherapie kann variieren. Sogar einzelne Therapiesitzungen sind möglich.

Bei der Planung dieser alternativen Therapieform ist zu beachten, dass die Krankenkasse diese Kosten in der Regel nicht übernimmt und sie somit der
Patient selber zu finanzieren hat.

Quellen / weitere Informationen

Alpacas.de
Bethanien-diakonie.blog.de
Lama-alpaka-therapie.de
Binatal-alpakas.de
Alpakatherapie.com
TherapieAufVierBeinen.de
Lausitzleben.de
Wikipedia.org – Tiergestützte Therapie
Sonnenland-alpakas.com