Schulabgänger, Abiturienten und oft auch Berufstätige suchen einen Beruf, Nebenjob oder eine Tätigkeit, in der sie mit oder für Hunde arbeiten können.
Viele Menschen lieben Hunde. Diese Haustiere sind treu, anhänglich, zuverlässig, ehrlich, empathisch und mit einer entsprechenden Erziehung sehr arbeitswillig. Daher suchen Jugendliche häufig nach einem Beruf mit Tieren oder sogar speziell mit Hunden. Dabei stößt man dann vorwiegend auf den studierten Tierarzt, den Tiermedizinischen Fachangestellten und den Tierpfleger. Es gibt jedoch auch noch viele andere Berufe oder Tätigkeiten, in denen eine Zusammenarbeit mit Hunden auf die unterschiedlichste Art möglich ist.
Die folgend dargestellten Berufe und Erwerbsmöglichkeiten sind selbstverständlich für Männer sowie Frauen gleichermaßen geeignet, auch wenn hier wegen des besseren Leseflusses nur die männliche Form verwendet wird.
Ausbildungsberufe rund um Hunde und Tiere
Ein interessanter und beliebter Ausbildungsberuf ist der Tierarzthelfer oder Tiermedizinische Fachangestellte. Der Tierarzthelfer geht drei Jahre bei einem Tierarzt in die Lehre, den er in der Praxis unterstützt sowie assistiert. Nach Abschluss der Ausbildung können die tiermedizinischen Fachangestellten dann beispielsweise in Tierpraxen, Tierkliniken, Zoos, Tierheimen oder veterinärmedizinischen Laboratorien arbeiten.
Die dreijährige Ausbildung zum Tierpfleger ist anerkannt und ebenfalls recht beliebt bei Jugendlichen. Bei dieser Berufsausbildung kann zwischen drei Fachrichtungen gewählt werden: »Forschung und Klinik«, »Zoo« oder »Tierheim und Tierpensionen«. Dementsprechend erfolgen die Ausbildung und die spätere Arbeit in Zoos, Tierarztpraxen, Tierkliniken, Forschungsinstituten, Universitäten oder Unternehmen.
Ein IHK-geprüfter Ausbildungsberuf mit Tieren ist der Kaufmann Einzelhandel im Fachgebiet Heimwerker, Pflanzen und Zoo, auch bekannt unter dem Begriff Zoofachhändler. Während der dreijährigen Ausbildung und im späteren Beruf sind fachspezifische Kenntnisse um die Pflege, Reinigung, und Spezialwissen bezogen auf die Tiere in einem Zoogeschäft oder -handel erforderlich.
Etwas aus dem Rahmen fällt die Ausbildung zum Tierheilpraktiker, die keine offizielle oder staatliche Abschlussprüfung verlangt. Oft werden diese Abschlussprüfungen in Zusammenarbeit mit der Kooperation deutscher Tierheilpraktiker Verbände e.V. gestaltet und durchgeführt. Von verschiedenen Ausbildungsinstituten werden bessere oder schlechtere Tierheilpraktikerlehrgänge angeboten, wobei Spezialisierungen beispielsweise auf den Hund oder auf die später anzuwendende Heilmethode möglich sind. Ein Heilpraktiker behandelt Tiere unter bestimmten gesetzlichen Einschränkungen, wobei er im Rahmen von chronischen Krankheiten beispielsweise bei Hunden sehr gute Heilerfolge erzielen kann. In anderen Ländern gelten teilweise Verbote für die Tätigkeit als Tierheilpraktiker, wie in Österreich.
Studiengänge mit Aussicht auf eine berufliche Tätigkeit mit Hunden
Nach dem Veterinärmedizinstudium, das mindestens 5,5 Jahre dauert, besteht die Möglichkeit der Weiterbildung zum Fachtierarzt für Kleintiere. Leider schließt das Tierarztstudium ein Praktikum auf dem Schlachthof mit ein.
Ein Biologe kann nach seinem absolvierten Studium ebenfalls mit Tieren arbeiten, auch wenn sich die Tätigkeitsbereiche mehr auf die Forschung, wie Tierversuche oder Tieruntersuchungen, beschränken werden.
Ein studierter Förster kann im Staatsdienst arbeiten oder als Selbstständiger einen privaten Wald bewachen und betreuen. Im letzteren Fall gehört zwingend ein als Schweißhund ausgebildeter Jagdhund dazu, der verletzte oder kranke Wildtiere schnell aufspüren kann.
Zusatz- oder Weiterbildungslehrgänge zur Spezialisierung auf das Arbeiten mit Hunden
Viele Ausbildungsberufe lassen sich später oder sofort mit Hunden verbinden. Aber auch ohne eine abgeschlossene Ausbildung ist das Quereinsteigen auf einen Beruf mit Hund möglich.
Futtermeister sorgen nach einer Tierpfleger-, Landwirt- oder Pferdewirtausbildung für das artgerechte Futter der Tiere in Zirkussen, Zoos oder Tierheimen.
Der Hundefachjournalist kann sich auch ohne medizinisches Studium oder Praxiswissen in Kursen für diese Tätigkeit qualifizieren.
Eine tierbezogene Ausbildung erleichtert die Tätigkeit als Filmtiertrainer, ist aber nicht unbedingt erforderlich. Wichtig sind jedoch gute Kontakte zur Filmbranche sowie die Kenntnisse von der Entstehung eines Films.
Für studierte oder ausgebildete Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen oder Erzieher bringt der berufliche Einsatz eines Therapie- oder Kontakthundes erhebliche Vorteile. Er erleichtert den ihm anvertrauten Personen die Kontaktaufnahme.
Der Weg zum Tierheimleiter führt zuerst über untergeordnete Positionen und ein intensives ehrenamtliche Engagement im Bereich Tierschutz. Zudem sind eine dreijährige Berufserfahrung und ein Sachkundenachweis, der auf einer Prüfung beruht, oder eine fachbezogene Ausbildung als Tiermedizinischer Fachangestellter, Tierpfleger, Zoofachhändler oder ein Tiermedizinstudium
Voraussetzung für die Stelle als Tierheimleiter.
Ein studierter Tierarzt kann sich zusätzlich zum Tierhomöopath ausbilden lassen, da auch bei Kleintieren immer mehr ganzheitliche Heilmethoden vom Tierhalter nachgefragt werden.
Den Beruf des Hundeberaters beziehungsweise Hundetrainers gibt es offiziell nicht. Ebenso bestehen keine festen Voraussetzungen für die Ausübung dieser Tätigkeit und keine einheitlich gültige Ausbildung. Je nach Nachfrage des Hundehalters gehört zu den Tätigkeiten eines Hundeberaters, den Hund zu erziehen sowie zu trainieren und den Hundehalter beim Kauf oder der Erziehung des Hundes zu beraten. In der Regel arbeitet der Hundeberater in einer Hundeschule oder leitet selber eine.
Ein neuer staatlich anerkannter, hochwertiger Beruf ist der des Hundefachwirtes. Inhaltlich wird betriebswirtschaftliches Wissen mit den biologischen Grundlagen eines Hundes und dem Wissen von der Erziehung sowie dem Training eines Hundes kombiniert. Ab dem Jahre 2009 bietet die IHK in Potsdam diese Aufstiegsfortbildung an.
Um Betreiber einer Hundepension zu werden, bedarf es nicht nur einer guten finanziellen Grundlage, sondern auch einer Sachkundeprüfung oder einer Berufsausbildung als Tierpfleger oder Tiermedizinischer Fachangestellter.
Der Beruf des Hundefriseurs, auch als »Grommer« bezeichnet, ist staatlich auch nicht anerkannt. Wichtig ist dabei ein gutes Gespür für Hunde, die auch widerspenstig reagieren können, sowie handwerkliche Kenntnisse. Ein Nachweis dieses Wissens ist nicht erforderlich.
Die vielseitigen Tätigkeiten, als »Dogwalker«, »Mobiler Heimtierservice« »Hundebetreuer« oder »Hundesitter« können das Gassiführen, die Hundeversorgung zu Hause bis hin zu »Allround«- Versorgungsdiensten des Hundes und des Haushaltes des Besitzers umfassen. Eine fachbezogene Ausbildung ist hierfür nicht erforderlich, jedoch empfehlenswert.
Die Palette an Berufen oder Tätigkeiten rund um den Hund ist zu vielseitig, um sie in diesem Rahmen erschöpfend darstellen zu können. Weitere bekannte Tätigkeiten mit und für den Hund wären beispielsweise:
- die Ausübung manueller Therapien, wie Tierkinesiologe oder TTouch-Practitioner,
- Ausbildung von Therapiebegleithunden,
- Hunde-Ernährungsberater,
- Hundeporträt-Maler,
- Wanderschäfer mit Hütehund,
- Tierfotograf,
- Hundeführer bei der Polizei,
- Wachmann mit Hund,
- Hunde-Reisebüro,
- Hunde-Modedesigner oder
- Tierphysiotherapeut, dessen Ausbildung nicht staatlich geregelt ist, aber ähnliche Tätigkeiten wie ein Tierheilpraktiker ausübt.
Quellen/weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tierphysiotherapeut
http://www.tierheilpraktiker.net/tierheilpraktiker-pruefung.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Tierheilpraktiker
Mit Kontakt- und Ausbildungsadressen sowie Einzelheiten und Verdienste zu den einzelnen Berufen:
http://www.partner-hund.de/info-rat/berufe-mit-hund.html
Informationen über verschiedene Ausbildungsstellen und Kontakte dorthin:
http://www.derhund.de/berufe-hund
http://www.kati-hensel.de/therapie-begleit-hund-ausbildung
https://magazin.betreut.de/die-top-5-der-tier-berufe-512
http://de.wikipedia.org/wiki/Biologiestudium
http://www.themenportal.de/bildung/hundetrainer-besteht-ihk-pruefung-zum-hundefachwirt-96470